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Schluckprobleme nicht ignorieren

Neuer Spezialist für Gastroenterologie am Sanatorium Kettenbrücke

Das Schnitzel dampft auf dem Teller, herzhaft nimmt der junge Mann einen Bissen, kaut genüsslich, plötzlich verzieht er das Gesicht und schluckt mehrmals hintereinander – das Stück Fleisch steckt in der Speiseröhre fest und lässt sich erst nach einem Schluck Wasser runterschlucken. Wenn so eine Schluckstörung einmal vorkommt, ist das kein Problem, passiert das aber immer öfter und wird zum dauerhaften Problem, ist eine medizinische Abklärung dringend nötig. Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologe Dr. Moritz Tobiasch ist Spezialist für solche und andere sogenannte Motilitätsstörungen in Speiseröhre und Magen-Darmbereich. Dr. Tobiasch ist nach Positionen in München, an der Innsbrucker Klinik und am Bezirkskrankenhaus Hall neu am Sanatorium Kettenbrücke in Praxisgemeinschaft mit der bekannten Gastroenterologin und Internistin Priv.-Doz. Dr. Gunda Millonig.

Alarmsignal Gewichtsverlust

Besonders wenn ungewollter Gewichtsverlust dazu kommt, darf man Schluckstörungen nicht ignorieren“, erklärt Dr. Tobiasch. Die Schluckprobleme sind dann offenbar so weit fortgeschritten, dass nicht mehr genug Nahrung aufgenommen werden kann. Schluckbeschwerden betreffen zu einem großen Teil junge Männer und treten insbesondere beim Essen von Fleisch oder trockenen Speisen auf. Der Bissen bleibt meist im unteren Bereich der Speiseröhre stecken. Je nach individueller Situation braucht es Spezialist*innen im Bereich Gastroenterologie, HNO oder Neurologie, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Dr. Tobiasch ist als Gastroenterologe in der Regel die erste Anlaufstelle.

Ursachen der Beschwerden finden

„Im Rahmen der Diagnose von Schluckstörungen hat sich neben den verschiedenen Untersuchungen vor allem das eingehende Gespräch mit den Patientinnen und Patienten als besonders wichtig erwiesen. Da nehme ich mir viel Zeit“, betont Dr. Tobiasch. Um von Beginn an die richtige Behandlung zu wählen, ist es entscheidend, eine gründliche Diagnose zu erstellen. Denn die Ursachen für Schluckstörungen sind vielfältig: so führt mitunter Reflux, also Sodbrennen, zu einer schlecht funktionierenden Speiseröhre. Auch neuromuskuläre Störungen im Bereich des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen verursachen in manchen Fällen Schluckbeschwerden. Daneben resultieren sogenannte Kollagenosen – das sind Bindegewebs- oder Autoimmunerkrankungen – in Problemen beim Schlucken. Auch bestimmte Entzündungszellen wie sie bei der Autoimmunerkrankung Eosinophile Ösophagitis auftreten, verursachen Störungen. Schluckbeschwerden treten mitunter auch nach Operationen auf. 

Verschiedene Untersuchungen

Mit einer speziellen endoskopischen Untersuchung, der ÖGD (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie), Schluckuntersuchungen mit Kontrastmittel, Druckmessungen in der Speiseröhre mittels Manometrie, Sondenmessungen durch die Nase zur Refluxabklärung oder Biopsien zur Abklärung von Gewebematerial ist eine Reihe von Untersuchungen zur Abklärung von Schluckbeschwerden verfügbar. Je nach Diagnose wird die Therapie festgelegt.

Meist gut heilbar

„Mit der richtigen Therapie sind viele Schluckstörungen gut behandelbar. Wichtig ist dabei ein interdisziplinärer Ansatz, dann ist das Therapieziel, wieder alles schlucken zu können, erreichbar“, erklärt der Facharzt. Zu den Behandlungen zählen neben Logopädie bei der Therapie von neurologischen Störungen, medikamentöse Maßnahmen wie etwa bei Reflux sowie Diäten bei postoperativen Beschwerden, oder operative Eingriffe im Rahmen der Endoskopie. Dann steht dem genussvollen Schnitzelessen nichts mehr im Weg.