News

Einblicke in die Welt des Leistungssports

Priv.-Doz. Dr. Simon Euler ist Unfallchirurg am Sanatorium Kettenbrücke und ärztlicher Betreuer des österreichischen Biathlon Nationalteams

Am 19. Februar ist im deutschen Oberhof die 53. Biathlon-Weltmeisterschaft zu Ende gegangen. Für Österreich gab es eine Silbermedaille in der Single-Mixed Staffel durch Lisa Hauser und David Komatz. Diesmal zu Hause in Tirol fieberte Unfallchirurg Priv.-Doz. Dr. Simon Euler von der Unfallambulanz am Sanatorium Kettenbrücke mit „seinen“ Athlet*innen mit. Er ist bereits seit 13 Saisonen einer der ärztlichen Betreuer des Biathlon Nationalteams und gibt Einblicke in die Welt des von einer spannenden Mischung aus höchster Präzision beim Schießen und maximaler Ausdauer beim Langlaufen geprägten Biathlonsports.

Wettkampfbetreuung

Insgesamt sechs Ärzte betreuen aktuell das österreichische Team im Biathlon. Darunter sind neben Unfallmediziner Dr. Euler ein Pneumologe, zwei Internisten, ein Anästhesist und mit Sanatorium Kettenbrücke-Arzt Dr. Matthias Schwarz ein Gynäkologe. Dr. Schwarz steht besonders den Athletinnen zur Verfügung, ist aber auch ausgebildeter Notfallmediziner. „Unfälle gibt es in diesem Sport glücklicherweise nicht so viele, aber auch für den Fall des Falles müssen wir an der Rennstrecke bereit sein. Ansonsten behandeln wir von der akuten Erkältung über mentale Problematiken bis hin zu Überlastungsschäden wie Entzündungen von Sehnen und muskuläre Probleme alles, was beim Athleten auftreten kann. Bei Stürzen sind oft die Hände betroffen“, erklärt Dr. Euler. Bei den acht bis neun Weltcup-Rennen, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen an wechselnden Stationen in Skandinavien, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Deutschland, Frankreich, USA bzw. Kanada, Südkorea und Österreich ist jeweils ein Arzt für eine Woche mit dem Team von Athlet*innen und Betreuer*innen vor Ort.

Zwei Kisten als Notfallset

Für die Wettkämpfe haben die betreuenden Ärzte ein Set an Behandlungsinstrumenten, Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln zusammengestellt, das sie in Form von zwei Kisten immer dabeihaben. „Alles ist genau vorbereitet, vieles muss bei Auslandsreisen extra genehmigt werden, Doping-Vorschriften sind strikt zu beachten. Da ist auch ein großes Vertrauen zwischen Sportler und Arzt notwendig“, erläutert Dr. Euler.

Saisonfreigabe und laufende Checks

„Einmal im Jahr untersuchen wir alle österreichischen Athleten im Leistungszentrum in Hochfilzen. Meine Aufgabe dabei ist die orthopädische Freigabe für die Saison“, beschreibt Dr. Euler seinen Part bei diesem Rundum-Gesundheitscheck für den Biathlon-Kader, der zwischen 30 und 40 Sportler*innen umfasst. Als begeisterter Langläufer knüpfte der Unfallchirurg im Jahr 2009 mehr oder weniger zufällig auf der Loipe in Seefeld Kontakte zum Nationalteam und daraus ergab sich die Nominierung ins ärztliche Betreuerteam. Heute kommen die Athlet*innen je nach Bedarf zwischen den Wettkämpfen auch zur Behandlung ans Sanatorium Kettenbrücke.

Hobbysportler*innen profitieren von Erfahrung

Patient*innen der Unfallambulanz der Innsbrucker Privatklink profitieren von der Erfahrung aus dem Leistungssport. „Für die Wettkampfsportler ist es entscheidend möglichst rasch wieder an Bewerben teilnehmen zu können. Da entwickelt man im Lauf der Jahre spezielle Zugänge in Behandlung und Therapie für ein schnelles Back to Sports. Dieses Wissen kommt natürlich auch unseren Hobbysportler-Patienten zugute“, erklärt Dr. Euler. Neben den Biathleten betreut Dr. Euler übrigens auch die Athlet*innen der Fußballakademie, die Weltcup-Bewerbe der Nordischen Kombinierer in Seefeld und das Eishockeyteam der Innsbrucker Haie.

.