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Fasten leicht gemacht

Tipps fürs individuelles Verzichten von Diätologin Justina Pitscheider

Frühlingsbeginn und Fastenzeit sind für viele Menschen Motivation für einen inneren Neubeginn. Gezieltes Fasten bzw. allgemein der Verzicht dienen dabei als ein Mittel zur Reinigung und Revitalisierung des Körpers. Doch nicht jeder hat die Zeit für eine zwei- oder dreiwöchige begleitete Fastenkur in einer Spezialeinrichtung. Diätologin Justina Pitscheider von der neuen Diätologie-Ambulanz am Sanatorium Kettenbrücke hat deshalb einige hilfreiche Tipps für den kleinen Verzicht zu Hause, sozusagen die persönliche Fastenzeit.

Reduktion auf das Wesentliche

„Die bewusste Einschränkung kann einen Gegenpol zum Überfluss darstellen und soll die Besinnung auf das Wesentliche erleichtern. Da geht es nicht nur um weniger essen und vor allem nicht um Gewichtsabnahme“, erklärt Justina Pitscheider. So kann neben dem Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel, Genussmittel wie Alkohol oder Kaffee bzw. besonderen Arten des Fastens wie etwa Heil-, Basen-, Saft- oder Intervallfasten auch in anderer Form „gefastet“ werden. Der Verzicht auf digitale Medien, Social-Media oder das Vermeiden umweltschädlicher Verpackungen zählen zu diesen Formen der Reduktion. „Fasten hat auch eine starke spirituelle und psychosoziale Ebene, daher ist es wichtig, sich individuell dabei betreuen zu lassen“, weiß die Expertin.

„Reset“ für den Körper

Ernährungsbezogenes Fasten kann eine Art „Neustart“ für den Körper darstellen. Dabei ist es nicht notwendig, sich auf die Entschlackung oder gar Entgiftung des Systems zu fokussieren. „Zum natürlichen Detox für unseren Körper haben wir die Leber, die Nieren, den Darm, die Haut und die Lunge. Sie reinigen und entgiften uns laufend“, sagt Diätologin Pitscheider. Vorübergehendes Fasten etwa durch vegetarische oder vegane Ernährung, Verzicht auf Zucker in jeglicher Form oder Weglassen verarbeiteter Lebensmittel dient unter anderem als gute Möglichkeit in eine gesundheitsfördernde Ernährung einzusteigen oder den eigenen Körper und seine Bedürfnisse wieder besser zu spüren und Stress abzubauen. Bei manchen chronischen Erkrankungen  führt begleitetes Heilfasten zu sehr positiven Effekten. Dies gilt etwa bei Rheuma, chronischen Entzündungen, verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen, Schmerzzuständen, dem metabolischen Syndrom oder diversen psychosomatischen Erkrankungen.

Was zu beachten ist

Zunächst sollte man entscheiden, ob man während der persönlichen Fastenzeit arbeiten muss oder nicht. Dementsprechend ist darauf zu achten, dem Körper genug Nahrung zuzuführen, um allenfalls die nötige Energie für den Job sicherzustellen. Während dem Fasten ist es wichtig, langsam und bewusst zu essen, viel zu trinken – am besten täglich mindestens 2,5 Liter Wasser oder ungesüßte Tees – und für ausreichend Bewegung zu sorgen. „Das Fasten soll von einem Vertrauensarzt bzw. einer Diätologin begleitet werden, denn es können individuelle Probleme auftauchen“, empfiehlt Justina Pitscheider. Keinesfalls fasten sollen Kinder und Jugendliche, ältere Menschen, Schwangere, stillende Mütter oder Menschen, die an besonderen Erkrankungen wie Essstörungen, Leber- oder Nierenerkrankungen leiden. Unkontrolliertes Fasten kann Nebenwirkungen wie Nährstoffmangel, Herz-Rhythmus-Störungen, Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen oder Migräne zur Folge haben.

Guter Zeitpunkt – gute Beratung

Der Frühling ist eine gute Zeit für eine Phase des Fastens, da wir in dieser Zeit des Erwachens der Natur, der wärmeren Temperaturen und zunehmenden Sonnenstunden am besten neue Energie sammeln können. In der Diätologie-Ambulanz am Sanatorium Kettenbrücke können Sie sich dazu und natürlich auch zu allen anderen Fragen rund um das Thema Ernährung individuell beraten lassen. Termine vereinbaren Sie am besten telefonisch unter 0512 2112-8339.

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