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Erkältungskrankheit wirksam vorbeugen

Pneumologe Dr. Bernhard Puchner gibt Tipps für einen gesunden Winter

Die kalte Jahreszeit hat begonnen und viele Menschen leiden an Infektionen der Atemwege mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit und manchmal auch schweren Erkrankungen wie einer Lungenentzündung. Ursache für die Beschwerden sind verschiedene Viren und Bakterien. Warum uns die besonders im Winter zu schaffen machen, weiß Dr. Bernhard Puchner, Facharzt für Pneumologie am Sanatorium Kettenbrücke.

Kälte allein macht nicht krank

„Normalerweise schafft unser Immunsystem eine natürliche Barriere gegen Krankheitserreger. Kalte Umgebungstemperaturen beeinträchtigen diese Schutzeinrichtung und erhöhen so die Infektionsbereitschaft des Körpers“, erklärt der Spezialist. Die durch die Kälte geschwächte Immunabwehr lässt Viren und Bakterien leichter in den Körper eintreten. Das passiert über die Atemwege im Wege der Tröpfcheninfektion sowie über die Hände in Form von Schmierinfektionen.

Warm anziehen hilft

Warme Winterkleidung und bei sehr kalten Temperaturen das Tragen eines Schals vor dem Mund zur Erwärmung der Atemluft trägt dazu bei, die Infektionsgefahr einzudämmen. Das ist besonders für PatientInnen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege wichtig, da sie generell ein höheres Infektionsrisiko haben. Zu diesen Krankheiten zählen Asthma bronchiale, COPD sowie seltene Erkrankungen der Lunge wie etwa eine Lungenfibrose. Generell gilt: „Für Menschen, die an einer Erkrankung der Lunge leiden, sind im allgemeinen Temperaturen ab minus 5 Grad und tiefer problematisch, wobei jeweils die individuelle Situation des Patienten zu berücksichtigen ist“, erklärt Dr. Puchner. Beim Einatmen von kalter Luft kommt es zu einer Reizung im Bronchialsystem – die Bronchien ziehen sich zusammen und erschweren das Atmen bzw. lösen Hustenreiz aus.

Bewegung im Freien

Dennoch sollten auch chronisch lungenkranke Menschen im Winter ins Freie gehen. „Bewegung draußen regt das Immunsystem an und sorgt so für bessere Abwehrkräfte im Körper“, so der Facharzt. Die Befeuchtung der Schleimhäute mittels Nasensprays mit Meeres- oder Kochsalz, spezielle Kochsalz-Inhalationen sowie Nasensalben tragen zur Vorbeugung von Symptomen bei. Chronisch lungenkranke Personen sind angehalten an kalten Tagen ihre jeweiligen Notfallsprays immer dabei zu haben und die verordnete medikamentöse Therapie sorgfältig einzuhalten.

Gutes Raumklima

Trockene Heizungsluft in Innenräumen kann mit effizientem, jeweils rund zehn-minütigem Stoßlüften verbessert werden. Auch sogenannte Ultraschallvernebelungsgeräte optimieren das Raumklima. „Kombiniert mit einer nicht zu hohen Raumtemperatur – zum Beispiel nicht mehr als 20 Grad Celsius im Schlafzimmer – sorgt man so für eine gesunde Luftfeuchte und schützt damit das Bronchialsystem“, meint Dr. Puchner abschließend. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen sowie regelmäßigen fachärztlichen Kontrollen kommen auch PatientInnen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege gut durch die kalte Jahreszeit.

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